29. Projektphase Ostern 2023

Das Konzert

Die Abschlusskonzerte fanden am Freitag, 14.04.2023 um 19:00 Uhr und am Sonntag, 16.04.2023 um 11 Uhr im Großen Saal der Hochschule für Musik Würzburg statt.

Das Programm

Die Konzerte wurden wieder in großer Besetzung gespielt:

Giuseppe Verdi: Ouvertüre aus der Oper „Nabucco“
Georges Bizet: Carmen-Suite Nr. 1
Johannes Brahms: Symphonie Nr. 1 in c-Moll, op. 68

Die Bilder

Der Artikel

Zum Ende der 29. Projektphase der Jungen Philharmonie Würzburg in der Osterwoche 2023 haben die jungen Musikerinnen und Musiker in diesem Jahr drei außerordentlich populäre Werke des Orchesterrepertoires zum Erklingen gebracht: Zu Beginn die Ouvertüre von Giuseppe Verdis Oper Nabucco, die ihn mit einem Schlag zu einer nationalen und internationalen Berühmtheit machte. Das ist vor allem dem berühmten Gefangenenchor „Flieg Gedanken auf goldenen Schwingen“ geschuldet. Nach Verdis eigenen Angaben schlug er auf der Suche nach einem neuen Opernstoff das Libretto von Nabucco zufällig auf der Seite des „Va, pensiero“ auf und beschloss sofort, diesen Stoff zu vertonen. Die Eindringlichkeit der Musik, die patriotische Konnotation und die politische Nähe zum Risorgimento machten den Chor zu einer der beliebtesten Verdi-Kompositionen überhaupt und trugen wesentlich zum Erfolg der Nabucco-Premiere im März 1842 bei. Die Anfangsbuchstaben von Verdis Nachnamen wurden in Italien dann bekannt als Symbol für den König Vittorio Emanuele Re dItalia.

Die erste Suite aus Georges Bizets Oper Carmen stellte nach dem Tod des Komponisten sein Freund Ernest Guiraud zusammen, der sich stark an die Orchestrierung des Originals hielt. Sie enthält mit die populärsten Stücke aus Bizets Oper, deren großer Erfolg der Komponist aber nicht mehr selbst erleben konnte.

In seinem symphonischen Schaffen war Johannes Brahms sicherlich ein Spätentwickler, denn er ließ sich bis zum Alter von 43 Jahren mit seinem symphonischen Erstling Zeit. Für ihn war das Komponieren einer Symphonie eine „Angelegenheit von Leben und Tod“. Denn Beethovens neun Symphonien hatten der Gattung zu solch hohem Rang und Anspruch verholfen, dass sie im 19. Jahrhundert als höchstes Ziel des Komponierens angesehen wurde. Dieser übermächtige Schatten Beethovens lastete auf allen nachfolgenden Komponisten. Und Brahms war sich dieser Tradition durchaus bewusst, lebte er doch in Wien, wo der Schatten und Geist Beethovens immer noch allgegenwärtig war. Hört man den Beginn dieser Symphonie mit seinen kraftvollen Paukenschlägen, ahnt man, welch ein Durchbruch dieses Werk für Johannes Brahms war. Es ist quasi ein symphonischer Aufschlag, der da erklingt. Man ahnt das Vorbild, auch im letzten Satz beim Durchbruch nach C-Dur und in der Melodiebildung des Hauptthemas. Der Pianist und Dirigent Hans von Bülow war von diesem Werk so beeindruckt, dass er schrieb, dies sei für ihn die zehnte Symphonie von Beethoven – was den Komponisten durchaus belastet haben soll.

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